Das Haus im Krahnen

Geschichte des Hauses Krahnenstr. 8-12 - unseres Mutterhauses

Überblick

ab dem 12. Jahrhundert
Benediktiner von Mettlach

ab 1601
Jesuiten

ab 1773 
Clementinisches Priesterseminar 

ab 1780
Alexianer-Brüder

1802
Säkularisation - Privatisierung

seit 1849
Mutterhaus der Borromäerinnen

Eigentümer und Nutzungen

Die Geschichte des "Hauses im Krahnen" reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert - lange bevor es 1849 zum Mutterhaus für die Borromäerinnen wurde.

Aufgrund einer Schenkung gehörte der "Johannishof" - das Gelände des heutigen Mutterhauses - zunächst den Benediktinern von Mettlach. Der älteste Gebäudeteil, das "Haus im Krahnen", diente den Mönchen als Unterkunft, wenn sie aus geschäftlichen Gründen nach Trier kamen.

1601 ging der Besitz an die Jesuiten, welche das Haupthaus in den folgenden Jahren erneuerten und hier ihr Noviziat hatten. Mit der Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 fand auch deren Wirken in Trier ihr Ende.

Einige Reliefs und Statuen im Mutterhausgelände erinnern an die Zeit der Jesuiten: das Relief in der Gartenaußenmauer - Begegnung Jesu mit seiner Mutter auf dem Kreuzweg und die Statuen des hl. Ignatius von Loyola und des hl. Franziskus Xaverius.

Im Jahr 1773 gründete dann Erzbischof Clemens Wenzeslaus im Noviziatshaus des aufgelösten Jesuitenordens sein Priesterseminar.

Am 6. September 1780 hielten dann die Alexianer-Brüder Einzug. Die Brüder arbeiteten in der Krankenpflege, begleiteten Verbrecher auf ihrem letzten Gang, beerdigten Tote und nahmen verwaiste Kinder auf. Durch die Säkularisation, d.h. die Enteignung kirchlicher Güter, mussten die Brüder das "Haus im Krahnen" am 20. August 1802 verlassen und das Gelände ging in Privatbesitz über.

Am 3. Dezember 1849 begann mit der Aufnahme des ersten Patienten die Geschichte des Trierer Krankenhauses der Borromäerinnen. 1872 wurde die deutsche Provinz der Borromäerinnen zu einer eigenen Kongregation mit dem Mutterhaus in Trier.

Krankenhaus und Kirche im Jahr 1908

Krankenhaus und Kirche im Jahr 1908

Bauliche Entwicklungen in neuerer Zeit

Die Bombenangriffe vom Dezember 1944 führten zu schweren Beschädigungen. So wurde der Südflügel des ehemaligen Jesuitenbaus bis in die Fundamente zerstört. Am Türsturz über dem Haupteingang zum Mutterhaus, der unversehrt aus den Trümmern geborgen werden konnte, finden sich die Worte:
"Domum tuam decet sanctitudo, Domine" 
"Für dein Haus, Herr, geziemt sich Heiligkeit"  (Ps  93,5).

Diese Worte waren für die Generaloberin Mutter Theresa Peters Leitgedanke und zugleich ein wichtiger Aufruf für den äußeren Wiederaufbau, aber auch, was ihr ebenso wichtig war, für den inneren Aufbau der Kongregation.

Die "St. Johanniskirche" oder "Johanneskapelle" ist ein im Renaissancestil erbauter Raum, der im 17. Jahrhundert renoviert worden war und später als so genannte "Remise" benutzt wurde. 1959 wurde, anlässlich der "Heilig-Rock-Wallfahrt", eine gründliche Renovierung vorgenommen.

Die Umgestaltung als "Pilgersaal" und "Speisesaal" für Gäste war für die Denkmalpflege Anlass, sich die Mauerreste genauer anzusehen, zumal sie diese Johanniskirche als nördliches Seitenschiff einer dreischiffigen Kirche aufgrund geschichtlicher Unterlagen einordnen konnte. Der Pilgersaal wurde später einfach "St. Johann" genannt. 1959 konnte niemand ahnen, dass St. Johann in den Jahren 1967/1969 nochmals als Kapelle dienen sollte.

Ende der sechziger Jahre begann ein stufenweiser Um- und Ausbau des Krankenhauses. Die ständig steigenden Forderungen im Bereich Pflege, Diagnostik und Therapie konnten durch die Altbausubstanz nicht mehr erfüllt werden. Ein Neubau ließ sich nur realisieren, wenn der gesamte Bereich der Mutterhauskirche zur Verfügung gestellt wurde. Am 21.10.1967 begann man unter größten Vorsichtsmaßnahmen mit dem Abriss der Mutterhauskirche.
Dieses war für die Schwestern ein schmerzliches Geschehen. Wie viele haben in den 103 Jahren (1864 - 1967) in dieser Kirche gekniet, gebetet und vor dem Altar ihre Gelübde abgelegt!

Neue Mutterhauskirche wurde die St. Josefskirche, in der wir Borromäerinnen bereits seit dem 01. Mai 1969 unsere tägliche Konventmesse feiern.

Innenraum der Mutterhauskirche St. Josef

Innenraum der Mutterhauskirche St. Josef nach der Innensanierung 2006

Berühmte Bewohner

1610 - 1612
Friedrich Spee,
Dichter und Bekämpfer des Hexenwahns

1629 - 1631
Jakob Masen,
Dichter und Geschichtsschreiber

1636 - 1638
Wilhelm Nakatenus,
Geistlicher Schriftsteller

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